Veranstaltungsarchiv
Veranstaltungen 2022
Mitgliederversammlung, 25. November 2022, Heinrich-Schütz-Haus Weißenfels
16 Uhr: Mitgliederversammlung im Heinrich-Schütz-Haus, Nikolaistraße 13, 06667 Weißenfels
(Zur Mitgliederversammlung wird postalisch eingeladen)
Abendimbiss
18 Uhr: Vortrag
Dr. Maik Richter (Leiter des Schütz-Hauses Weißenfels)
»›mich allezeit in der frembde aufgehalten‹ – Heinrich Schütz (1585–1672) als lutherischer Musiker in Europa«
In der Reihe der Jubiläen dieses Jahres steht der 350. Todestag von Heinrich Schütz, des bedeutendsten Komponisten des 17. Jahrhunderts in Mitteldeutschland. Europaweit rezipiert verbrachte Schütz seinen Lebensabend in Weißenfels, der Stadt seiner Kindheit. Das dortige Schütz-Haus ist das einzig erhalten gebliebene Wohngebäude eines Komponisten der Zeit in Deutschland. Im Gebiet seines geistlichen Schaffens ist Schütz besonders durch seine Passionen, die Psalmenmotetten und die Symphoniae sacrae hervorgetreten. Bis heute besonders eindrücklich sind seine Kompositionen aus der Zeit des 30jährigen Krieges, die mit ihrer musikalischen Innigkeit, tiefen Religiosität und Friedenssehnsucht zu beeindrucken wissen.
Zu dem Abend wird herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Jahrestagung in Nordhausen zum Thema »Lichtfreunde«, 7./8. Oktober 2022
Einführung in das Thema
Das 19. Jahrhundert war geprägt von der Auseinandersetzung zwischen einer sich in der Tradition der Aufklärung und des Rationalismus entfaltenden »liberalen« Theologie und Kirchlichkeit einerseits und einem an Bibel und Bekenntnis orientierten, teilweise von Erweckungsbewegung und neu-lutherischer Theologie beeinflussten »positivem« Christentum andererseits. Einen gewichtigen Part in dieser Auseinandersetzung spielen – besonders hier in Mitteldeutschland –, die sogenannten »Lichtfreunde«, eine radikale liberale Bewegung, die in ihrem Bemühen, eine in ihrem Sinne zeitgemäße Entwicklung von Theologie und Kirche voranzutreiben, in den Widerspruch zur verfassten Kirche geraten (musste). Sie führte letztlich aus der Kirche hinaus und zur Gründung eigener »Freier Gemeinden«. Diese Gründungen hatten freilich in Mitteldeutschland keinen Bestand und dennoch ist diese Bewegung auch einer der Gründe für die heutige Entkirchlichung in unserer Gegend.
Nicht wenige der »Lichtfreunde« waren im gesellschaftlichen Leben hoch engagiert – im Einsatz für die Gleichberechtigung der Frauen, für Kindergärten nach Fröbelschen Vorbild, für eine vegetarische Lebensweise, die Werbung für Impfungen von Kindern und in den Parlamenten (Stadträten, Frankfurter Vorparlament, Preußische Nationalversammlung).
Dieser Bewegung nachzuspüren, für die Debatte zentrale Personen über »Lebensbilder« vorzustellen, uns mit den theologischen Fragen zu befassen und mit den Reaktionen der verfassten Kirche und des Staates auseinanderzusetzen, dazu lädt der Verein für Kirchengeschichte der KPS nach Nordhausen ein.
In Nordhausen finden wir mit Eduard Baltzer (1814–1887) einen führenden Vertreter dieser Bewegung. Pfarrer Baltzer gilt als »Erfinder« der Jugendweihe (1852) und wurde zum ersten Präsidenten des Bundes Freireligiöser Gemeinden in Deutschland gewählt. Eine große Freireligiöse Gemeinde hat es auch in Nordhausen gegeben (nach Baltzer 1851: ca. 2000 Mitglieder!).
Freitag, 7. Oktober 2022
14.30 Uhr
Begrüßung und Grußworte
15.15 Uhr
Die »Protestantischen Freunde« und die Entwicklung der freien Gemeinden in Mitteldeutschland:
Dr. Margit Scholz
Kaffeepause
17.00 Uhr
Lebensbild I: Eduard Balzer (1814–1887): Dr. Maik Hattenhorst
17.30 Uhr
Lebensbild II: Leberecht Uhlich (1799–1872): Dr. Hans Seehase
Abendimbiss
19.30 Uhr
öffentlicher Abendvortrag:
Zur Theologie der »Lichtfreunde« und zur Geschichte der Jugendweihebewegung: Dr. Marianne Schröter
Sonnabend, 8. Oktober 2022
9.00 Uhr
Morgenandacht mit Sup. Andreas Schwarze
9.15 Uhr
Lebensbild III: Carl I. Nitzsch (1787–1868): Dr. Sabine Kramer
9.45 Uhr
Lebensbild IV: Gustav A. Wislicenus (1803–1875): Prof. Axel Noack
Kaffeepause
10.45 Uhr
Lebensbild V: Wilhelm F. Sintenis (1794–1859): Dr. Hans Seehase
11.15 Uhr
Wirkungen der freigemeindlichen Bewegung auf die Parochie Kettenberg/Branderode: Andreas Scholz
12.00 Uhr
Abschluss der Tagung
13.00 Uhr
Angebot für eine Führung durch das Stadtarchiv Nordhausen: Dr. Wolfram G. Theilemann
Exkursion nach Ilsenburg, 7. Mai 2022
Kloster Ilsenburg ist für Harzreisende sicher kein unbekannter Ort, ähnlich wie Wernigerode oder Kloster Drübeck. Das im Zuge einer Schenkung durch Kaiser Heinrich II an den Bischof von Halberstadt in den Jahren von 1003 bis 1018 oberhalb der Stadt entstandene Klosterareal ist eine Attraktion mittelalterlicher Baukunst der Benediktiner, die ab 1070 bis weit in das 12. Jahrhundert den Reformgedanken von Gorze in den Harzraum getragen haben.
Die ursprünglich dreischiffige Basilika verlor um 1500 ein Seitenschiff und erhielt ihr asymmetrisches Westwerk am Ende des 16. Jahrhunderts. Der Klosterkonvent verschwand um 1539 mit der Aufhebung des Klosters in der Reformationszeit, der Westflügel des Klausurgevierts im Süden der Kirche St. Peter und Paul war im 18. Jahrhundert baufällig und wurde abgerissen. Mit der Reformation übernahmen die Grafen von Stolberg-Wernigerode, die schon seit 1429 Schutzvögte des Klosters waren, die Klostergebäude in ihre Verwaltung, verlegten ihre Residenz und die Grafschaftsverwaltung aber erst 1648 bis 1710 in Kloster und Schloss Ilsenburg, bevor mit dem Umzug 1716 Wernigerode der Hauptort der Grafschaft wurde. Der maßgebliche Umbau des Schlosses auf der Westseite der Klostergebäude fand zwischen 1861 und 1863 durch Graf Otto von Stolberg-Wernigerode für seinen Onkel Botho statt. Nach dem Tod des Grafen Otto 1881 diente das Schloss als Alters- und Witwensitz. 1929 verpachtete der Erbprinz Botho das Kloster- und Schlossareal für dreißig Jahre an die altpreußische Landeskirche, die hier Aus- und Fortbildungseinrichtungen betrieb. Das Eigentum an der Klosterkirche und dem Kloster- und Schlossgrundstück übertrug der Fürst 1929 der Evangelischen Kirchengemeinde. 1945 fiel dieses Grundstück in die „Bodenreform“ und damit in das Eigentum des späteren Rates der Gemeinde Stadt Ilsenburg, die erneut eine Verwendung zu kirchlichen Zwecken durch die Evangelische Kirche der (altpreußischen) Union und die Evangelische Kirchenprovinz Sachsen auf den Weg brachte. Nach deren jeweiliger Beendigung diente das Gebäudeensemble verschiedenen Erholungsheimen, zuletzt von 1994 bis 2003 als Hotel. Kirche und Schlosspark werden baulich von der Stadt Ilsenburg unterhalten, ansonsten gründete sich 2000 auf Betreiben der Familie der Fürsten von Stolberg-Wernigerode eine Gesellschaft der Freunde und Förderer für den Betrieb kultureller Initiativen.
Der Verein für Kirchengeschichte der Kirchenprovinz Sachsen e.V. hatte schon länger einen Ausflug vorbereitet, der durch die Pandemie-Situation wiederholt verschoben werden musste. Für Samstag, 7. Mai 2022, wird zu dieser Exkursion eingeladen.
Veranstaltungen 2021
»Bestseller und Flugblätter. Reformation und Buchdruck«, Jahrestagung in Wittenberg, 3./4. September 2021
Die Wittenberger Reformation wurde wesentlich durch Texte angestoßen und weitergetragen, Texte, die als Thesenreihen, Predigten, Traktate oder Flugschriften direkt bei ihren Adressaten bzw. Widmungsträgern Resonanz erzeugten oder – noch wesentlich häufiger – durch Kopien, Drucke, Wiederabdrucke und Übersetzungen eine Wirkung weit darüber hinaus entfalteten und Auflagenhöhen erreichten, die bislang unbekannt waren. Martin Luther selbst stand von Beginn an im Mittelpunkt dieses Publikationsnetzes. Das Jahr 1520, in dessen Verlauf die vier sog. Lutherischen Hauptschriften erschienen, ist eines der literarisch produktivsten. Über 20 verschiedene Titel aus der Feder Luthers – vor Ort im Erstdruck erschienen – sind nachweisbar, viele davon durch die Cranachwerkstatt graphisch gestaltet und illustriert. Wittenberg stieg sehr schnell in die Reihe der bedeutenden Druck- und Verlagsorte des Alten Reichs auf. Zeitgleich waren mehrere Druckereibetriebe in der Stadt ansässig. Berühmte Häuser zogen zu und gründeten Filialen, so etwa das Verlagshaus Melchior Lotter aus Leipzig. Technisch war es umsetzbar, auch mit hebräischen und griechischen Typen zu setzen, was eine erhebliche Erweiterung der Möglichkeiten darstellte.
Die Jahrestagung möchte der Entwicklung von Buchhandwerk- und Druckereigewerbe nachgehen, bedeutende Vertreter dieser Branche vorstellen sowie deren Verbindungen in städtische Gesellschaft und höfische Kreise nachzeichnen. Der zweite thematische Schwerpunkt soll auf der Vorstellung der vier bedeutendsten Schriften Luthers aus dem Jahr 1520 liegen, die sehr schnell eine umfassende und europaweite Rezeption erfuhren.
Programm | |
Freitag, 3. September 2021 | |
ab 13.00 Uhr | Anreise |
14.00 Uhr | Begrüßung Prof. Axel Noack (Vorsitzender des Vereins), Dr. Marianne Schröter (Stiftung LEUCOREA) |
14.15 Uhr | Dr. Insa Christiane Hennen, Lutherstadt Wittenberg Wittenberger Buchgewerbe im 16. Jahrhundert |
15.15 Uhr | Vorstellung der Erstdrucke 1520 in der Reformationsgeschichtlichen Forschungsbibliothek Wittenberg |
Kaffeepause | |
17.00 Uhr | Dipl. theol. Tilman Pfuch (Leipzig) "Der Sermon von den guten Werken" |
17.45 Uhr | Dr. Sabine Kramer (Lutherstadt Wittenberg) "An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung" |
Abendimbiss | |
19.30 Uhr | Öffentlicher Abendvortrag Prof. Axel Noack (Halle) Druckerbetriebe der Frühen Neuzeit und ihre Familiennetzwerke |
Samstag, 4. September 2021 | |
9.00 Uhr | Morgengebet |
9.15 Uhr | Dr. Marianne Schröter (Lutherstadt Wittenberg) "De captivitate Babylonica ecclesiae praeludium"/"Über die babylonische Gefangenschaft der Kirche, ein Vorspiel" |
10.00 Uhr | N.N. "Von der Freiheit eines Christenmenschen |
11.00 Uhr | Schlussgespräch |
Mittagessen | |
13.00 Uhr | Präsentation der Druckerpresse der Cranach-Werkstatt |
Um Anmeldung bis zum 15. August 2021 unter diana.pielorz@leucorea.uni-halle.de oder telefonisch unter 03491/4660 wird gebeten. Der Tagungsbeitrag, der alle Angebote inkludiert, beträgt 35 Euro/Person, zahlbar bei der Anreise vor Ort. Übernachtungen können in der Stiftung LEUCOREA unter becker@leucorea.uni-halle.de oder telefonisch unter 03491/466132 zum Preis von 38 Euro/EZ auf Selbstzahlerbasis bestellt werden.
Themenabend »Kirche in der Stadt« in der Lutherkirche in Halle, 16. Juli 2021
Nach langer Zeit pandemiebedingter Absagen und Verschiebungen ist es für den Verein für Kirchengeschichte der KPS e.V. eine Freude, für Freitag, 16. Juli 2021, wieder zu einem thematischen Abend einladen zu können.
Wir sind zu Gast in der halleschen Luthergemeinde, einem Kirchengebäude, das in den 1920er Jahren, in einer Zeit der Expansion der städtischen Wohnviertel im Süden von Halle errichtet wurde. Durch den Architekten Raimund Ostermeier im Stil der »Neuen Sachlichkeit« konzipiert, konnte das Gebäude nach nur einjähriger Bauzeit am 10. November 1929 eingeweiht werden. Nicht nur Luthers Geburtstag, auch die von ihm vertretene Theologie und Stationen seines Lebens prägen die Ausstattung des Kirchenraums. Eine Büste des Reformators vom Bildhauer Wilhelm Groß und Glasfenster aus der Werkstatt von Christel Kuball aus Hamburg geben davon Zeugnis. Die Orgel der in Mitteldeutschland sehr aktiven Firma Rühlmann aus Zörbig steht, genau wie ein illustrierendes Luther-Zitat zum Lobe der Musik an der Orgelbalustrade, für die Bedeutung der Musik für die Verkündigung. Seit den 1990er Jahren ist die Kirche und der Innenraum nach der bauzeitlichen Fassung umfassend restauriert worden, die Sanierung des Glockenturms und der Einbau einer Heizung stehen noch aus.
Die hallesche Lutherkirche kann baulich und konzeptionell für die Situation der Kirche in der (Groß)Stadt stehen, die auf die Herausforderungen von Moderne, Industrialisierung und drohendem Bedeutungsverlust der Religion im städtischen Milieu eine Antwort sucht.
Mit einem Vortrag wird in die Thematik der Begegnung von Kirche auf dem vielzitierten »religiösen Markt der Möglichkeiten« vor dem Hintergrund des Phänomens weitgehender Konfessionslosigkeit der Mehrheitsgesellschaft eingeführt. Im Anschluss kann das Gehörte – bei einem kleinen Imbiss – diskutiert werden, bevor es Gelegenheit zu einer ausführlichen Kirchenbesichtigung mit der Möglichkeit einer Turmbesteigung geben wird.
Programm | |
17.00 Uhr | Kirche in der Stadt. Religion im konfessionslosen Alltag Dr. Marianne Schröter (Wittenberg) |
17.30 Uhr | Dynamiken der Stadtentwicklung nach 1900 - Halles Süden Dr. Hans Seehase (Magdeburg) |
ca. 17.45 Uhr | Diskussion |
anschließend | Führung durch die Luther-Kirche |
Zu diesem Abend wird bei freiem Eintritt herzlich eingeladen. Sie erreichen die Luther-Kirche (Damaschkestr. 100a, 06110 Halle (Saale)) derzeit baustellenbedingt ab Hauptbahnhof nur mit der Straßenbahnlinie 2 (Haltestelle »Am grünen Feld«), können jedoch auch ab der Haltestelle »Damaschkestraße« laufen bzw. den Ersatzbus 26 nutzen.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Situation ist bis zum Erreichen des Platzes eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen.
Mitglieder- und Wahlversammlung in Magdeburg, 5. November 2021
Zur diesjährigen Mitglieder- und Wahlversammlung des Vereins wird zu 16 Uhr in die Große Sacristei des Domes herzlich eingeladen.
Im Anschluss an die Versammlung bieten wir ab 18 Uhr einen Vortragsabend zum Themenfeld Bibelübersetzungen an. Es referieren Dr. Marianne Schröter und der Leiter des Mitteldeutschen Bibelwerkes, Sven Hanson.
»Sihe / nun richte dich also ynn die bucher des newen testaments«. Martin Luthers Septembertestament von 1522
Dr. Marianne Schröter, Stiftung LEUCOREA Wittenberg
Die Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche vom September 1522 ist der erste Beitrag Luthers zur biblischen Hermeneutik. In der Zeit auf der Wartburg zwischen Mai 1521 und März 1522 erarbeitet, steht diese Version durchaus in einer Tradition zeitgenössisch verfügbarer deutscher Bibelfassungen, bildet aber nach ihrer Quellengrundlage, der Orientierung an alltagskulturellen Mustern, der sprachschöpferischen Qualität und Anschaulichkeit sowie der Rezeptionskraft ein Novum. Marianne Schröter, Geschäftsführerin der LEUCOREA, Wissenschaftsstiftung des Landes Sachsen-Anhalt, wird in ihrem Vortrag Einblicke in den Entstehungskontext, die übersetzerischen Grundsätze, die Textgestaltung und die Wirkungsgeschichte von Luthers Septembertestament geben.
Vom Dolmetschen in 16 Wörtern – Martin Luther und die BasisBibel
Sven Hanson, Canstein Bibelzentrum in den Franckeschen Stiftungen zu Halle
Seit 2021 ist die neue BasisBibel als Vollbibel verfügbar. In Form und Inhalt soll diese Bibel den Lese- und Rezeptionsgewohnheiten der heutigen Zeit gerecht werden. Hat die Lutherbibel damit ausgedient? Und inwieweit ist das reformatorische Anliegen Martin Luthers mit dem Ansatz der BasisBibel vergleichbar? Sven Hanson, Pfarrer und Leiter des Mitteldeutschen Bibelwerkes, möchte in seinem Vortrag diese und andere Fragen rund um die beiden Bibelübersetzungen anreißen.
Veranstaltungen 2020
Mitteilung zur Mitgliederversammlung 2020
Die diesjährige Mitgliederversammlung, die für Freitag, 13. November 2020, 16 Uhr, in Halle angekündigt war, muss coronabedingt abgesagt werden. Die notwendigen Beschlussvorlagen werden in den kommenden Tagen digital kommuniziert und abgestimmt.
Der Vortragsabend unter dem Thema
»›Lichtfreunde‹. Religiöse Sonderwege in der Kirchenprovinz Sachsen« wird verschoben.
Heute nahezu vergessen, brachten die »Lichtfreunde«, eine besonders liberal und rational geprägte Gruppierung, auch unserer Kirche im 19. Jahrhundert erheblichen Abbruch. Zum Hintergrund des Einflusses, den sie ausübten, gehört die Einführung der »negativen Religionsfreiheit« in fast allen deutschen Ländern. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts musste niemand mehr einer Kirche angehören, man konnte ›austreten‹ oder auch eigene Kirchen (Freikirchen) gründen. Dies geschah in verschiedene, durchaus gegensätzliche Richtungen. Zum einen waren es die konservativen Lutheraner, die sich in verschiedene Gruppen abspalteten. Etliche von ihnen sind sogar nach Amerika ausgewandert.
In unserer Provinz waren allerdings noch stärker die liberalen »Lichtfreunde«, die sich z.B. in Magdeburg, Halle oder Nordhausen in großen freireligiösen »freien Gemeinden« versammelten.
In Kurzvorträgen soll an sie erinnert werden.
Die »Lichtfreunde« - ein Überblick
Die Magdeburger freie Gemeinde mit Lebrecht Uhlich
Freie Gemeinden in Halle mit Gustav Adolf Wislicenus
Eduard Baltzer und die erste Jugendweihe in Nordhausen
Veranstaltungen 2019
Mitgliederversammlung und öffentlicher Vortrag in Magdeburg, 15. November 2019
Programm
Große Sakristei des Doms zu Magdeburg
(Eingang durch den Kreizgang Am Dom 1)
16:00 Uhr Mitgliederversammlung des Vereins für Kirchengeschichte der KPS e.V.
18:30 Uhr öffentlicher Vortrag
Dr. habil. Katharina Kunter
»Von der Ökumenischen Versammlung in der DDR zur politischen Wende im Herbst 1989«
Im Oktober 1988 fand in Magdeburg in den Räumen der Domgemeinde die 2. Tagung der »Ökumenischen Versammlung in der DDR für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpf-ung« statt. Ein Jahr später versammelten sich Tausende im Dom, um für gesellschaftliche Erneuerung zu beten, zu streiten und zu demon-strieren. Gab es da irgendwelche Zusammenhänge?
Der Beitrag der Kirchen zur politischen Wende im Herbst 1989 ist durchaus umstritten. Waren es ›nur‹ die für Gebet, Information und Diskussion geöffneten Räume? Was trugen die Kirchen inhaltlich bei? Die Texte der Ökumenischen Versammlung, die im April 1989 in Dresden beschlossen wurden, enthielten viele Forderungen und Vorschläge auch für gesellschaftliche Erneuerung. Welche Rolle spielte das?
Es lohnt sich, im Herbst dieses Jubiläumsjahres auch noch einmal auf die »Ökumenische Versammlung« vor 30 Jahren zurückzublicken und nach ihrer Wirkung zu fragen.
Der Eintritt ist frei.
Exkursion nach Leipzig, 19. Oktober 2019
"Leipziger Disputation von 1519"
In diesem Jahr jährt sich die Leipziger Disputation von 1519 zum 500. mal. Die Exkursion will sich auf die Spuren dieses bedeutenden Ereignisses der Reformationsgeschichte begeben. Zum Programm tragen Frau Dr. Sabine Kramer mit einer theologisch-historischen Einführung und Frau Dr. Marianne Schröter mit einem Vortrag zur Leipziger Disputation im Bild bei.
Das genaue Programm folgt zeitnah.
Jahrestagung in Weimar, 29. August - 31. August 2019
Gemeinsame Tagung mit der Gesellschaft für Thüringische Kirchengeschichte e.V. und dem Arbeitskreis Deutsche Landeskirchengeschichte (ADLK)
"Landeskirchen ohne Landesherr - 100 Jahre Reichsverfassung von 1919"
Mit dem Ende des Landesherrlichen Kirchenregiments 1918 standen die evangelischen Kirchen vor umwälzenden Herausforderungen. Obwohl in Kirche und Theologie schon länger über eine Ausdifferenzierung von Kirche und Staat diskutiert worden war, trat nun der organisatorische Ernstfall ein. In der Weimarer Reichsverfassung von 1919 wurde die Trennung von Kirche und Staat rechtlich festgeschrieben.
Wie aber reagierten die Kirchen? Wie vollzogen und gestalteten sie den "Umbruch" in die landeskirchliche "Selbständigkeit"? Welche Kontinuitäten blieben erhalten? Welche Ordnungen und Strukturen gaben sich die einzelnen Kirchen? Wie gingen die deutschsprachigen Auslandskirchen mit der Situation um? Weil zudem die in Weimar getroffenen staatsrechtlichen Regularien die religionsrechtliche Grundlage für das Miteinander von Staat und Kirche bis heute darstellen, gilt es zu fragen, wie sich dieses Verhältnis in den 28 Landeskirchen in den 1920er Jahren gestaltete.
Diesen und weiteren Fragen sucht die wissenschaftliche Tagung am historisch bedeutsamen Ort in vergleichender Perspektive exemplarisch nachzuspüren.
Programm
Donnerstag, 29. August 2019 | |
18.00 Uhr | Begrüßung |
18.30 Uhr | Öffentlicher Vortrag Die politischen und kirchlichen Herausforderungen nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Dicke (Jena) Moderation: Altbischof Prof. Axel Noack (Halle) anschließend Empfang der EKD mit Willkommensgruß der gastgebenden Vereine, Pf. Dr. Thomas A. Seidel (Weimar) |
Freitag, 30. August 2019 | |
8.30 Uhr | Morgenandacht (Herderkirche) Pf. Sebastian Kircheis (Weimar) |
I. Unionskirchen | |
9.00 Uhr | Die Kirchenprovinz Westfalen Prof. Dr. Albrecht Geck (Recklinghausen) |
9.45 Uhr | Die Kirchenprovinz Rheinland Prof. Dr. Andreas Mühling (Trier) |
10.30 Uhr | Kaffeepause |
11.00 Uhr | Die Landeskirche in Hessen-Darmstadt PD Dr. Wolfgang Lück (Darmstadt) |
11.45 Uhr | Die Landeskirche in Baden Prof. Dr. Johannes Ehmann (Heidelberg) Moderation: Prod. Dr. Christopher Spehr (Jena) |
12.45 Uhr | Mittagspause |
II. Deutsche Evangelische Auslandskirchen | |
14.30 Uhr | Die evangelischen Kirchen in Polen Prof. Dr. Olgierd Kiec (Zielona Gora) |
15.15 Uhr | Die evangelische Landeskirche A.B. in Rumänien |
16.30 Uhr | Sitzung des Arbeitskreises Deutscher Landeskirchengeschichte |
18.15 Uhr | Abendessen |
19.30 Uhr | Öffentlicher Vortrag Von der Eisenacher Kirchenkonferenz zum Deuschen Evangelischen Kirchenbund Prof. Axel Noack (Halle) Moderation: Pf. Dr. Thomas A. Seidel (Weimar) |
Samstag, 31. August 2019 | |
8.30 Uhr | Morgenandacht (Herderkirche) Prof. Axel Noack (Halle) |
III. "Kleine" Landeskirchen | |
9.00 Uhr | Die Lippische Landeskirche Landessuperintendent i.R. Dr. Dr. h.c. Gerrit Noltensmeier (Detmold) |
9.45 Uhr | Die Evangelische Kirche Anhalts Kirchenpräsident i.R. Helge Klassohn (Dessau) |
10.30 Uhr | Kaffeepause |
IV. Mitteldeutschland | |
11.00 Uhr | Die Kirchenprovinz Sachsen Dr. Hans Seehase (Magdeburg) |
11.45 Uhr | Das Werden der Thüringer evangelischen Kirche Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst Koch (Leipzig) Moderation: Pf. Christian Dietrich (Erfurt) |
12.30 Uhr | Abschlussdiskussion |
13.00 Uhr | Ende der Tagung |
14.00 Uhr | Führung: Das neue Bauhausmuseum Weimar (kostenpflichtig) |
Blüthen bei Perleberg, 15. Juni 2019
Die Fahrt zum Pfarrhaus-Museum in Blüthen bei Perleberg musste leider abgesagt werden.
Ziel dieser Exkursion ist das in Deutschland einzigartige Pfarrhausmuseum in Blüthen. Das Museum zeigt Sammlungsbestände aus dem Nachlass von Karl und Gerlinde Groß, dem letzten im Haus lebenden Pfarrehepaar, sowie ältere, bis ins 17. Jahrhundert zurückreichende Stücke. Das Landpfarrleben wird hier anhand von authetischen und atmosphärisch genau rekonstruierten Einrichtungen anschaulich gemacht.
Der Kurator der aktuellen Ausstellung im Pfarrhaus, Bodo-Michael Baumunk, wird eine interessante Führung durchführen.
Programm
ab 10.30 Uhr | Ankunft in Blüthen |
11.00 Uhr | Andacht in der Kirche, Kirchenführung und Gang über den Friedhof |
12.00 Uhr | Mittagsimbiss in der alten Schule (auf Selbstkostenbasis) |
13.00 Uhr | Pfarrhausführung durch Bodo-Michael Baumunk, Museumskurator |
14.30 Uhr | Kaffee und Kuchen mit Frage- und Gesprächsmöglichkeit |
Ort der Veranstaltung
Landpfarrhaus Blüthen
Lindenstraße 20
19357 Karstädt
Stendal, 4. Mai 2019
Exkursion Glockentag nach Stendal
Die erste Exkursion dieses Jahres führt den Verein zum Thema "Glocken" nach Stendal. Im Mittelpunkt des Programms steht der Besuch des Glockenvereins der Stendaler Marienkirche (Förderverein Glocken St. Marien e.V.). Der Glockensachverständige der Landeskirche, Herr Christoph Schulz, wird einen Überblick über die "Glockensituation" in der Kirche geben und für Rückfragen bereitstehen. Zwei kurze Vorträge schließen das Programm am Nachmittag ab.
Programm
ca. 9.30 Uhr | Ankommen in der Superintendentur Stendal |
10.00 Uhr | Morgenandacht |
10.15 Uhr | Zur Glockensituation der Landeskirche (Christoph Schulz, GSV der EKM) |
11.15 Uhr | Gang zur Marienkirche |
11.30 Uhr | Besuch des Glockenvereins Stendal |
13.00 Uhr | Mittagspause in der Stadt |
14.00 Uhr | "Kriegessturm riss mich vom Turm..." – Zu den Kriegsschicksalen unserer Kirchenglocken (Prof. Axel Noack) |
14.30 Uhr | Wann sind die Glocken zu läuten? – Historisches und Aktuelles zu den Läuteordnungen (Dr. Hans Seehase) |
15.00 Uhr | Ende |
Ort der Veranstaltung
Superintendentur Stendal
Am Dom 18
39576 Stendal
Kirche St. Marien
Schulstraße 4
39576 Stendal
Unkostenbeitrag
10 Euro/Person, zahlbar vor Ort
Veranstaltungen 2018
Magdeburg, 2. November 2018
Mitgliederversammlung 2018
Die diesjährige Mitgliederversammlung, die zugleich auch Wahlversammlung ist, wird unter dem Thema "Freimaurerei und Evangelische Kirche" stehen.
Die Veranstaltung findet in der Großen Sakristei des Magdeburger Domes statt.
Folgendes Programm ist vorgesehen:
16.00 Uhr | Mitgliederversammlung mit Vorstandswahl |
ca. 17.30 Uhr | Imbiss |
18.00 Uhr | Stephen Gerhard Stehli Freimaurerei – Weltanschauung oder Religion? |
18.25 Uhr | Sören Wilmerstaedt Als Christ in der humanistischen Freimaurerei |
19.00 Uhr | Prof. Dr. Harald Schultze Evangelischen Kirche und Freimaurer |
20.00 Uhr | Abendsegen |
Lutherstadt Wittenberg, 25. August 2018
Praktische Bildung zum ordinierten Dienst - Zur Geschichte der evangelischen Predigerseminare in Eisenach und Wittenberg
Das Evangelische Predigerseminar blickt auf eine nunmehr 200-jährige Geschichte zurück. Seit 1817 gibt es in Wittenberg die praxisnahe Vorbereitung für angehende Pfarrer. Stand das Seminar anfangs wenigen Pfarramtskandidaten offen, so wurde es zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum festen Bestandteil der Ausbildung von Pfarrern. 2017 hat es neue Räume im Wittenberger Schloss bezogen, wo auch die Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek auf zwei Etagen ihren Ort hat. Über die wechselvolle Geschichte des Seminars referiert seine ehemalige Direktorin Dr. Hanna Kasparick.
1922 wurde das Thüringer Predigerseminar gegründet. Seine Geschichte beleuchtet Michael Dorsch, Mitglied im Vorstand der Gesellschaft für Thüringische Kirchengeschichte.
Programm
10 Uhr | Andacht und Begrüßung Dr. Sabine Kramer, Direktorin des Predigerseminars Wittenberg |
10.30 Uhr | "Gehrock, T-Shirt und Talar" - Zur Geschichte des Evangelischen Predigerseminars Wittenberg Dr. Hanna Kasparick |
12 Uhr | Mittagessen und Besichtigung der Schlossetage |
13 Uhr | Zur Geschichte des Thüringer Predigerseminars Michael Dorsch |
14.30 Uhr | Kaffee |
15 Uhr | Führung durch die neueröffnete Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek Dr. Matthias Meinhardt, Bibliotheksleiter |
Die Veranstaltung findet im neuerbauten Predigerseminar im Wittenberger Schloss statt.
Halberstadt, 18. August 2018
Exkursion des Vereins für Kirchengeschichte der KPS e.V.
Die Exkursion widmet sich der Liebfrauenkirche und dem Gleimhaus. Die Liebfrauenkirche aus dem 11. und 12. Jahrhundert repräsentiert den in unserer Gegend sehr seltenen Baustil einer viertürmigen Basilika und ist mit romanischen Chorschranken mit farbig gefassten Stuckfiguren sowie einem frühgotischen Triumphkreuz prächtig ausgestattet.
Das Gleimhaus als eines der ältesten Literaturmuseen Deutschlands befasst sich mit der Erforschung der Aufklärung. 1862 als Museum gegründet beherbergen die Sammlungen den Nachlass des Dichters Johann Wilhelm Ludwig Gleim mit wertvollen Buchbeständen, dem Briefwechsel sowie einer Portraitgalerie, dem sog. Freundschaftstempel. Gleims Stellung als Zentrum eines Freundeskreises um Lessing, Klopstock, Herder, Jean Paul, Jacobi und anderen soll auch Thema des dort angebotenen Programms sein. Prof. Dr. Harald Schultze wird über das Pantheismusgespräch zwischen Lessing und Jacobi referieren, ausgewählte Bestände der historischen Buchsammlung werden vorgestellt. Im Anschluss gibt es Gelegenheit zum Besuch der gerade eröffneten Ausstellung »Visionen in der deutschen Aufklärung«, die Zukunftsbilder und Projekte des 18. Jahrhunderts in Szene setzt.
Programm
11.45 Uhr | Treffpunkt vor der Liebfrauenkirche (Domplatz 46) |
12 Uhr | Führung durch die Liebfrauenkirche |
13 Uhr | Gelegenheit zu einem Mittagsimbiss |
14 Uhr | Vortrag zum Pantheismusgespräch zwischen Lessing und Jacobi im Gleimhaus (Domplatz 31, Seminarraum) Prof. Dr. Harald Schultze |
15 Uhr | Präsentation ausgewählter Bestände aus der Bibliothek des Gleimhauses |
16 Uhr | Besuch der Ausstellung »Visionen in der deutschen Aufklärung« |
Neudietendorf (Zinzendorfhaus), 4. bis 6. Mai 2018
Gemeinsame Jahrestagung mit der Gesellschaft für Thüringische Kirchengeschichte e.V.
1918 und das Ende der Ehe von Thron und Altar
Kirchengeschichtliche Erkundungen in Mitteldeutschland zwischen dem 16. und dem 20. Jahrhundert
Programm
Freitag, 4. Mai 2018 | |
bis 15.30 Uhr | Anreise |
16.00 Uhr | Kaffee und Kuchen |
16.30 Uhr | Begrüßung |
17.00 Uhr | Dr. Marianne Schröter, Lutherstadt Wittenberg |
18.00 Uhr | Abendandacht im Raum der Stille |
18.30 Uhr | Abendessen |
19.30 Uhr | Öffentlicher Abendvortrag im Chorsaal |
Samstag, 5. Mai 2018 | |
7.30 Uhr | Morgenandacht im Raum der Stille |
8.00 Uhr | Frühstück |
9.00 Uhr | Prof. Dr. Ernst Koch, Leipzig |
10.30 Uhr | Prof. Dr. Josef Pilvousek, Erfurt |
12.00 Uhr | Mittagsgebet im Raum der Stille |
12.30 Uhr | Mittagessen |
14.30 Uhr | Fallbeispiele: |
16.00 Uhr | Kaffee und Kuchen |
17.00 Uhr | Prof. Dr. Michael Germann, Halle |
18.00 Uhr | Abendessen |
19.30 Uhr | Öffentliche Abendveranstaltung im Chorsaal |
Sonntag, 6. Mai 2018 | |
9.30 Uhr | Abendmahls-Gottesdienst in der Johanniskirche |
anschließend | Abreise
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Veranstaltungen 2017
Berlin, 11. März 2017
Christliches Leben in der DDR
Seit der Mitte der 1950-er Jahre wurde im ostdeutschen Protestantismus mit zunehmender Polarisierung und Schärfe über das Verhältnis zum SED-Staat diskutiert. In dieser Diskussion wurden auch die Frage aufgeworfen, ob und wie man als Christ in der DDR leben könne.
Eine wichtige Stimme dieser Diskussion war der Hallesche Studentenpfarrer und Naumburger Theologiedozent Johannes Hamel (1911-2002), an dessen vor 60 Jahren erschienene wegweisende Schrift "Christ in der DDR" die Tagung erinnert.
Von den späten 1950-er und frühen 1960-er Jahren ausgehend wird dann die Diskussion über das christliche Leben im ostdeutschen Protestantismus am Beispiel einzelner Themen und Protagonisten bis in die 1980-er Jahre verfolgt.
Zum Programm siehe http://www.hsozkult.de/event/id/termine-33190
Schulpforta, 10. Juni 2017
»Nicht Bollwerke bieten einer Stadt Schutz, sondern kluge und gebildete Bürger«
– Zum Bildungsimpuls der Reformation
Jahrestagung 2017
10.00 Uhr Begrüßung und Andacht in der Kirche
10.30 Uhr Führung durch das Schulgelände (Frau Maser)
11.40 Uhr Prof. Dr. Peter Maser
Die Gründung der Fürstenschulen in Meißen, Pforta und Grimma
12.30 Uhr Dr. Hans Seehase
Klosterschule Rossleben
Mittagspause
14.00 Uhr Dr. Marianne Schröter
Philipp Melanchthon und die Reform des Unterrichtswesens
15.00 Uhr Prof. Axel Noack
Martin Luthers Schulschriften
16.00 Uhr Schlusspodium
Ort: Landesschule Pforta, Schulstraße 12, 06628 Naumburg
Informationen bei der Geschäftsstelle des Vereins
Zeitz, 19. August 2017
Exkursion zur Ausstellung »Dialog der Konfessionen – Bischof Julius Pflug und die Reformation«
Mit Julius Pflug wird eines im ganzen Reich anerkannten, klugen »Vermittlungstheologen« gedacht, der sich um die Einheit der Kirche unendlich gemüht hat. Da wir mit der Reformation immer auch der Spaltung unserer Kirche gedenken, ist es sehr zu begrüßen, diesem Mann eine große wissenschaftliche Ausstellung im Reformationsjahr zu widmen.
Diese kulturgeschichtliche Ausstellung wird verantwortet von den Vereinigten Domstiftern von Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz. Sie findet im Schlossmuseum Zeitz, im Zeitzer Dom und in der Michaeliskirche von Zeitz statt.
Der Verein für Kirchengeschichte der KPS e.V. plant eine gemeinsame Exkursion zur Sonderausstellung. Die näheren Konditionen der Exkursionen werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Allgemeine Informationen erhalten Sie unter http://www.reformation-zeitz2017.de/wp-content/uploads/2016/01/Julius-Pflug-Kulturreiseplaner.pdf
Halle, 27./28. Oktober 2017
500 Jahre Reformation − 200 Jahre preußische Union
Vor 200 Jahren, zum Reformationsjubiläum von 1817, veröffentlichte der preußische König Friedrich Wilhelm III. seinen berühmten Unionsaufruf. Er war dabei nicht der Erste und auch nicht der Letzte, der eine solche Kirchenunion auf den Weg brachte. Innerhalb weniger Jahre wurden in ganz Deutschland viele, sehr unterschiedliche Unionen zwischen Lutherischen und Reformierten Landeskirchen, Landesteilen und Kirchengemeinden geschlossen.
Sie sind bis heute stabil geblieben, obwohl es bald handfesten Streit um die Unionen gab und sich einzelne Gemeinden von den Kirchen abspalteten ("Altlutheraner").
Die Reformierten unserer Landeskirche haben insbesondere die Frage stark gemacht, welche Spuren reformierter Theologie in den Unionsgemeinden lebendig geblieben sind.
Es gibt gute Gründe, sich mit dem Thema "Union" − das unsere Kirchen prägte − in einem Kolloquium (Franckesche Stiftungen zu Halle, Freylinghausensaal) zu befassen.
Neben thematischen Vorträgen gibt es eine Podiumsdiskussion und verschiedene Workshops.
Das Gesamtprogramm finden Sie hier.
Halle, 1. Dezember 2017
Mitgliederversammlung 2017
Die diesjährige Mitgliederversammlung findet am Freitag, 1. Dezember 2017, um 16 Uhr, in der Großen Sakristei des Magdeburger Domes statt. Die Tagesordnung wurde versandt.
Feier der Erinnerung an Bischof Dr. Werner Krusche (1917 bis 2009) anlässlich seines 100. Geburtstages
Nach der Mitgliederversammlung laden wir gegen 18 Uhr herzlich zu einem musikalischen Vortragsprogramm zu Ehren von Altbischof Werner Krusche in den Remter des Domes ein. Anschließend werden wir bei einem kleinen Buffet zusammensein und können Erlebnisse mit Werner Krusche austauschen. Das genaue Programm finden Sie hier.
Veranstaltungen 2016
Hundisburg, 25. November 2016
Einladung zur Exkusion nach Hundisburg
Es ist ein Schatz, fast ein Geheimtipp: die Alvenslebensche Bibliothek in Hundisburg.
Seit 2013 sind die geretteten Bestände (6.000 Bände) unter der Obhut der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt im Schloss Hundisburg aufgestellt. Kernbestand ist die umfangreiche Privatbibliothek des Joachim von Alvensleben (1514–1588), eines Staatsmannes der späten Reformationszeit. Mit seinen theologischen Interessen und kirchlichen Kontakten war er ein wichtiger Förderer des lutherischen Einigungswerkes 1574–1580.
Der Verein für Kirchengeschichte der Kirchenprovinz Sachsen lädt, gemeinsam mit dem Stadtarchiv Magdeburg am 25. November 2016, 14.00–16.00 Uhr, zu einer Exkursion nach Hundisburg ein. Dr. Christoph Volkmar, Leiter des Stadtarchivs, wird zur Biographie Joachim von Alvenslebens vortragen. Prof. Dr. Reimar von Alvensleben wird die Bestände der Bibliothek erläutern. Zum Programm gehört auch die Besichtigung des Magazins.
Nähere Informationen zur Anreisemöglichkeit per Bus ab/bis Magdeburg folgen in Kürze.
Lutherstadt Wittenberg, den 2. und 3. September 2016
Jahrestagung des Vereins für Kirchengeschichte der Kirchenprovinz Sachsen e.V. an der Stiftung LEUCOREA
»Die Rolle der Bekennenden Kirche in der Provinz Sachsen«
Der Zugriff des NS-Regimes auf alle gesellschaftlichen Bereiche erstreckte sich auch auf das kirchliche Leben. Unter dieser Herausforderung gerieten die protestantischen Kirchen in eine tiefe Krise, es kam zu Spaltungen, internen Kämpfen, theologischen Grundsatzdebatten und schweren Verfolgungen. Gab es daneben ein »neutrales«, »normales« Gemeindeleben?
Auch auf dem Gebiet der Provinz Sachsen hat dieser Konflikt gewirkt und seine Spuren hinterlassen. Die diesjährige Jahrestagung des Vereins für Kirchengeschichte der Kirchenprovinz Sachsen e.V. widmet sich den Ereignissen und Folgen des Kirchenkampfes in den Regionen unseres Kirchengebiets.
Programm
Freitag, 2. September
ab 13.00 Uhr | Anreise |
14.00 Uhr | Grußworte |
14.15 Uhr | Dr. Wilhelm Hüffmeier: Die Situation der Kirche in der preußischen Provinz Sachsen während der NS-Zeit |
15.15 Uhr | Dr. Hans Seehase: Die Bekennende Kirche, das Magdeburger Konsistorium und die Verwaltung in den Kirchenkreisen |
Kaffeepause (16.00-16.30 Uhr) | |
16.30 Uhr | Dr. Margit Scholz: Die Rolle der provinzsächsischen Frauenhilfe im Kirchenkampf |
17.15 Uhr | Dr. Matthias Sens: Kirchenkreis unter dem Wort? – Der Kirchenkreis Herzberg |
Gelegenheit zum Abendessen außerhalb (ab 18.00 Uhr) | |
19.30 Uhr | Prof. Axel Noack: Weder BK noch DC – Die sogenannte ›Mitte‹ in der Pfarrerschaft (öffentlicher Abendvortrag) |
Samstag, 3. September
9.00 Uhr | Morgengebet |
9.15 Uhr | Marcus Heydecke: Mission und mandatum Dei – Walter Gabriel |
10.00 Uhr | Dr. Sabine Kramer: Zur Rolle der »Haupt- und Oberpfarrkirche St. Marien zu Halle« |
Kaffeepause (10.45-11.15 Uhr) | |
11.15 Uhr | Dr. Aribert Rothe: »… kämpfen müssen in einer furchtbaren Nachtzeit unserer Geschichte!« – Zur Situation der Bekennenden Kirche in Erfurt |
12.00 Uhr | Prof. Dr. Harald Schultze: Die Junge Bruderschaft, die Hilfsprediger, die Vikare und Wolfgang Staemmler |
Mittagessen in der LEUCOREA (12.45-13.45) | |
13.45 Uhr | Dr. Reinhard Creutzburg: Die Bekennende Kirche in der Altmark |
14.30 Uhr | Martin Kötters: »Die schwerste Aufgabe« – Einblicke in die Entnazifizierung in der Kirchenprovinz Sachsen |
15.15 | Schlussgespräch |
Um Anmeldung bis 15. August 2016 wird gebeten unter:
Geschäftsstelle des Vereins für Kirchengeschichte der Kirchenprovinz Sachsen e.V.
Stiftung LEUCOREA | Collegienstraße 62 | 06886 Lutherstadt Wittenberg |
Tel.: 03491/466-0 | Fax: 03491/466-222
Tagungsgebühr: 15 € (Tageskarte Freitag: 8 €¸Tageskarte Samstag: 10 €)
Bitte überweisen Sie unter Angabe des Zwecks »Jahrestagung« und Ihres Namens auf folgendes Konto: KD-Bank | IBAN: DE06 3506 0190 1570 4650 11 | BIC: GENOGED1DKD
Ein Kontingent an Übernachtungsmöglichkeiten ist unter 03491/466132 oder becker@leucorea.uni-halle.de (Fr. Becker) abrufbar.
Halle, 17. Juni 2016
Podiumsgespräch
1976 – Selbstverbrennung von Oskar Brüsewitz. Schock und Krise für Staat und Kirche
Zeit: 17. Juni 2016, 19 Uhr
Ort: Gemeindesaal der Paulusgemeinde in Halle, 06114 Halle (Saale), Robert-Blum-Str. 11
Die Selbstverbrennung von Pfarrer Oskar Brüsewitz im Sommer 1976 löste große Verunsicherungen und manchen Protest, auch gegen unsere Kirchenleitung, aus. Die Kirchenleitung erhielt zahlreiche Schreiben und sah die meisten Zusendungen als „ernsthafte Versuche, das unfaßbare Geschehen in Zeitz zu begreifen“ an. Bischof Werner Krusche führte dazu in seinem Bischofsbericht (Herbstsynode 1976) aus:
„Da die KL (= Kirchenleitung) sich nicht in der Lage sah, allen Einsendern von Briefen eine individuelle Antwort zu geben, es aber auch nicht für ausreichend hielt, ihnen lediglich die Stellungnahmen der KL und der KKL (=Konferenz der Evangelischen Kirchenleitungen, das Leitungsorgan des Kirchenbundes) zuzusenden, hat sie allen Einsendern von Zuschriften das Angebot eines Gespräches gemacht…. Dieses mehr als fünfstündige Gespräch, zu dem etwa 100 Personen erschienen waren, fand am 4.10. in Halle statt.“
Am Ort dieses Gespräches, im Gemeindesaal der Paulusgemeinde, soll nun an diese für die Kirche so wichtige Aussprache erinnert werden. Neben zeitgeschichtlichen Informationen zu den Hintergründen, sollen in einem Podium Zeitzeugen zu Wort kommen.
Der Verein für Kirchengeschichte der Kirchenprovinz Sachsen ist dankbar, dass die Leiterin der Münchner Forschungsstelle für kirchliche Zeitgeschichte, Frau Prof. Dr. Claudia Lepp, bereit ist, die Moderation zu übernehmen.
Veranstaltungen 2015
Magdeburg, 27. November 2015
Mitgliederversammlung mit Vorstandswahl und Gastvortrag
Zeit: | 16:30-20:30 Uhr |
Ort: | Kirchsaal der Matthäusgemeinde Magdeburg |
16:30-18:00 Uhr | Mitgliederversammlung |
18:00-19:00 Uhr | Pause mit Imbiss |
19:00-20:30 Uhr | Dr. Rolf Hosfeld (Lepsiushaus Potsdam): |
Delitzsch, 18.-19. September 2015
Unter neuer Herrschaft – Konsequenzen des Wiener Kongresses 1815
Tagung des Vereins für Kirchengeschichte der Kirchenprovinz Sachsen e. V. und der Stadt Delitzsch in Kooperation mit dem Arbeitskreis für Deutsche Landeskirchengeschichte
Programm:
Freitag, 18. September 2015
14:00 Uhr | Eröffnung und Grußworte |
14:30 Uhr | PD Dr. Manfred Wilde (Delitzsch) Vom Kaffeesachsen zum Musspreußen. Politische und kirchliche Umwälzungen in Nordsachsen 1785-1840 |
15:15 Uhr | Dr. Jan Brademann (Bielefeld): Bedeutung des Wiener Kongresses für die anhaltischen Territorien |
16:00 Uhr | Kaffeepause |
16:30 Uhr | Prof. Axel Noack (Halle): Auf dem Weg zur Union |
17:15 Uhr | Prof. Dr. Andreas Mühling (Trier): Die geistlichen Territorien als „Problem“ der Reformation. Von Luthers „Vermahnung an die Geistlichen“ (1530) bis zum „Geistlichen Vorbehalt“ (1555) |
19:00 Uhr | Öffentlicher Abendvortrag Prof. Dr. Heiner Lück (Halle): Aufbruch zum Verfassungsstaat. Innovation und Restauration in Verfassung und Recht in Deutschland um 1815 |
Sonnabend, 19. September 2015
9:00 Uhr | Morgenandacht mit Pfr. Matthias Taatz (Schenkenberg) |
9:45 Uhr | Prof. Dr. Johannes Ehmann (Heidelberg): Das Werden des badischen Staates und der evangelischen Kirche nach dem Wiener Kongress |
10:30 Uhr | Dr. Christoph Picker (Landau): Auswirkungen des Wiener Kongresses auf die linksrheinische Pfalz |
11:15 Uhr | Kaffeepause |
11:45 Uhr | Dr. Martin Richter (Berlin): Wenn aus sächsischen Pfarrern preußische Untertanen werden – Die Eingliederung königlich-sächsischer Gebiete in die (preußische) Kirchenprovinz Sachsen im Spiegel des Kirchenrechts |
12:30 Uhr | Mittagspause |
13:30 Uhr | Besichtigung der Ausstellung im Schloss: 1815-2015. 200 Jahre Teilung Sachsens |
14:00 Uhr | Dr. Wolfgang Krogel (Berlin): Aspekte der Integration der Markgrafschaft Niederlausitz in die Kirchenprovinz Brandenburg nach 1815 |
14:45 Uhr | Dr. Hans Seehase (Magdeburg): Die Eingliederung von Standesherrschaften am Beispiel der drei Stolberger Grafschaften |
15:30 Uhr | Dr. Frank Stückemann (Soest): Zwischen Preußisch-Minden, dem Kaiserreich Frankreich und dem Königreich Westfalen. Kirchengeschichtliche Umbrüche im Spiegel des theologischen Werkes von Georg Christoph Friedrich Gieseler (1760-1839) |
16:15 Uhr | Schlussworte und Kaffee |
Tagungsort: Barockschloss Delitzsch, Schlossstraße 31, 04509 Delitzsch
Naumburg, 24.-25. April 2015
Nikolaus von Amsdorf (1483-1565), Reformator in Mitteldeutschland - Luthers Bischof in Naumburg
Jahrestagung des Vereins für Kirchengeschichte in Kooperation mit der Thüringischen Gesellschaft für Kirchengeschichte zu Leben, Werk und Bedeutung des ersten evangelischen Bischofs, Nikolaus von Amsdorf (1483-1565)
Programm:
Freitag, 24. April 2015
13:00 Uhr | Begrüßung und Grußworte |
13:30 Uhr | Prof. Dr. Armin Kohnle (Leipzig): Die Bistumspolitik der Wettiner |
14:30 Uhr | Dr. Hans Seehase (Magdeburg): Weltliche Experimente mit einem evangelischen Bischofsamt |
15:15 Uhr | Kaffeepause |
15:45 Uhr | Prof. Dr. Harald Schultze (Magdeburg): Amsdorf als lutherischer Bischof |
16:30 Uhr | Prof. Dr. Rolf Decot (Mainz): Die geistlichen Territorien als „Problem“ der Reformation. Von Luthers „Vermahnung an die Geistlichen“ (1530) bis zum „Geistlichen Vorbehalt“ (1555) |
17:15 Uhr | Pause |
19:00 Uhr | Gottesdienst im Naumburger Dom mit Landesbischöfin Ilse Junkermann |
Sonnabend, 25. April 2015
9:30 Uhr | Dr. Hartmut Kühne (Berlin): Nikolaus von Amsdorf als „Superintendent“ in Magdeburg – zum Problem der Magdeburger Kirchenverfassung 1524-1544 |
10:15 Uhr | Pfr. Dr. Christoph Ilgner (Dresden): Die Auseinandersetzung Amsdorfs mit den Dompredigern zu Magdeburg |
11:00 Uhr | Dr. Daniel Gehrt (Gotha): Myconius – Menius – Amsdorf Oberaufseher der evangelischen Kirchen in der provincia Thuringicae |
12:00 Uhr | Mittagsimbiss |
13:30 Uhr | Hans-Otto Schneider (Mainz): Streit um Luthers Erbe – Amsdorf, Melanchthon und das Imterim |
14:15 Uhr | Pfrn. Dr. Sabine Kramer (Halle): Amsdorfs Sicht auf die Ehe Luthers |
15:00 Uhr | Pfr. Dr. Hagen Jäger (Eisenach) Aus dem Nachlass Amsdorfs in der Eisenacher Ministerialbibliothek |
15:45 Uhr | Abschlussdiskussion |
Tagungsort: Haus der Kirche, Domplatz 8, 06618 Naumburg
Veranstaltungen 2014:
Halle / Saale, 14. November 2014, 17.00-20.00 Uhr:
Vortrag und Mitgliederversammlung des Vereins für Kirchengeschichte der Kirchenprovinz Sachsen e.V.
Ablauf:
17.00-18.30 Uhr: Mitgliederversammlung
19.00-20.00 Uhr: Vortrag von Prof. Dr. Jens G. Reich (Humboldt-Universität Berlin)
"Die Revolutionen vom Herbst 1989 in europäischer Perspektive"
Ort: Gertraudenkapelle, An der Marienkirche 1, 06108 Halle / S.
Stand: Mai 2018